Ob sich auch ein Dom covern lassen sollte ist eine schwierige Frage, denn Doms könnten sich dadurch in Ihrer Dominanz in Frage gestellt fühlen.
Ich möchte als erstes den Begriff und die Notwendigkeit des Coverns erläutern.
Hat man jemanden über das Internet oder eine Zeitungsanzeige kennengelernt und entschließt sich zu einem Treffen, sollte man eine Person seines Vertrauens darüber informieren. Diese Person sollte wissen, wo und wann man sich trifft und was geplant ist. Der zu Beschützende gibt regelmäßig Statusmeldungen darüber, ob alles in Ordnung ist. Diese Statusmeldungen sollten verschlüsselt sein, damit eine erzwungene Aussage verhindert werden kann. So kann eine SMS mit dem Inhalt „Mir geht es gut und der Typ ist total nett“ in Wirklichkeit bedeuten „Ich bin in Gefahr, hilf mir“. Im Gegensatz dazu kann zum Beispiel „Sonne blau“ bedeuten „Alles in Ordnung“. Man sollte einen exakten Wortlaut vereinbaren. Jede Abweichung bedeutet „Gefahr im Verzug, hilf mir“. So kann der versteckte Hilferuf durch eine bedrohende Person nicht als solcher erkannt werden.
Menschen, die man über das Netz „kennenlernt“, kennt man nicht wirklich. Auch anregender Schriftverkehr und sympathische Telefonate helfen nicht zu erkennen, ob es sich um einen vertrauenswürdigen Menschen handelt. Schwindler sind oft sehr empathisch. Zumal ein späterer Beweis für eine Straftat oder einen Betrug schwerfällt, wenn man vorher intensiv über BDSM geschrieben hat. Denn man stimmt quasi schriftlich verschiedenen Handlungen zu.
Bei allem Spaß am Unbekannten, am Kick der durch ein Treffen mit einem Fremden empfunden wird - Covern zerstört diese Fantasie nicht und ist ein Hilfsmittel, um Schaden zu verhindern.
Apps zur Positionsbestimmung können helfen. Beispielweise gibt es die Funktion der Handy-Ortung, ohne dass das Gerät eine Meldung anzeigt. Dazu muss man der covernden Person kurzzeitig sein Passwort zur Verfügung stellen. So ist im Notfall Hilfe schnell unterwegs.
Zurück zur Ausgangsfrage. Sicher ist Covern für eine devote junge Frau wichtiger als für einen 50jährigen Dom, der zwei Meter groß ist und Kampfsport betreibt. Aber auch er kann in brenzlige Situationen geraten. Da chattet ein Dom mit einer hübschen potentiellen Sub, telefoniert mit Ihr und verabredet sich. Er will sich in einem guten Hotel treffen, mit ihr in ein teures Restaurant gehen und danach in einem Studio spielen. Als er jedoch eintrifft, entpuppt sich das Traumdate als Falle, und Auto, Geld, Handy und Papiere sind weg. Gegen fünf Schläger hat auch er keine Chance. Natürlich kommt das nicht häufig vor, aber es ist eine reale Gefahr, vor der man sich durch Covern schützen kann.
Covern ist meiner Meinung nach für jeden nützlich, der im Bereich BDSM spielt. Es gibt viele Möglichkeiten sich covern zu lassen, zum Beispiel durch eingeweihte Freunde. Manche möchten sich jedoch gegenüber ihren Freunden nicht outen, oder Ihre Bekannte sind nicht zuverlässig genug. Dann kann man sich an Personen von BDSM Stammtischen, zu denen man Vertrauen hat, oder an spezielle Anbieter (z.B. Sklavenzentrale www.sklavenzentrale.com) wenden. Auch ich biete diesen Service für Klienten oder deren Freunde an. Wichtig ist, dass Ihr Euch der Zuverlässigkeit des Coverns sicher seid.
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